Die Oberflächengüte bezieht sich auf den Qualitätszustand der Oberfläche eines gegossenen Produkts. Sie wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst und spielt eine wichtige Rolle bei der Beurteilung der Gussqualität.
Einflussfaktoren
Die Oberflächengüte hängt hauptsächlich von folgenden Faktoren ab:
- Verwendeter Formstoff
- Gusswerkstoff
- Größe des Gussstücks
- Andere verfahrenstechnologische Parameter
Beurteilung der Oberflächengüte
Die Oberflächengüte kann nicht numerisch bestimmt werden, sondern wird subjektiv durch visuelle Inspektion festgestellt. Hierfür wird die Europäische Norm DIN EN 1370 „Prüfung der Oberflächenrauhheit mit Hilfe von Vergleichsmustern“ angewendet.
Die Oberflächengüte von Eisenguss ist ein wichtiger Qualitätsaspekt bei der Herstellung von Gussteilen. Sie beeinflusst nicht nur das ästhetische Erscheinungsbild, sondern auch die funktionalen Eigenschaften des Endprodukts.
Einflussfaktoren auf die Oberflächengüte
Die Oberflächengüte von Eisengussteilen wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst:
- Verwendeter Formstoff
- Gusswerkstoff (z.B. Grauguss oder Sphäroguss)
- Größe des Gussstücks
- Verfahrenstechnologische Parameter
Arten von Eisenguss
Grauguss
Grauguss wird für Gussteile von 50 kg bis 4 t verwendet und zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Überdurchschnittliche Verschleißbeständigkeit
- Gute Wanddickenunempfindlichkeit
- Hervorragende Dämpfungseigenschaften
- Hohe Festigkeit ohne Kantenhärte
- Gute und einfache Bearbeitbarkeit
Sphäroguss
Sphäroguss wird für Gussteile von 100 kg bis 4 t eingesetzt und bietet folgende Vorteile:
- Stahlähnliche mechanische Eigenschaften
- Möglichkeit zur Eigenschaftsveränderung durch Wärmebehandlung (Härten und Glühen)
Beurteilung der Oberflächengüte
Die Oberflächengüte von Eisenguss wird nach der Europäischen Norm DIN EN 1370 beurteilt. Diese Norm gilt für alle metallischen Gusswerkstoffe und Formverfahren, mit Ausnahme des Druckgießens. Die Beurteilung erfolgt durch:
- Sichtvergleich: Hierbei wird das Licht schräg auf die Oberfläche des Werkstücks und des Vergleichsmusters gerichtet. Der Lichteinfallswinkel und der Betrachtungswinkel müssen variiert werden, um die Rauheit optimal zu erkennen.
- Tastvergleich: Dabei werden das der zulässigen Rauheit entsprechende Oberflächen-Vergleichsmuster sowie das nächst feinere und das nächst gröbere Muster verwendet.
Qualitätssicherung
Um eine hohe Oberflächengüte zu gewährleisten, setzen Gießereien verschiedene Maßnahmen ein:
- Kontrolle jedes einzelnen Fertigungsschritts
- Einsatz von Simulationsmodellen zur Vorhersage des Ergebnisses
- Sorgfältige Auswahl der Rohstoffe
- Nachbearbeitung wie Putzen, Entgraten und Beseitigung von Unebenheiten
Nachbehandlung
Je nach Kundenanforderung können zusätzliche Behandlungen durchgeführt werden, um die Oberflächengüte weiter zu verbessern:
- Glühen
- Grundieren
- Lackieren
Diese Nachbehandlungen können die Oberflächeneigenschaften und das Erscheinungsbild des Eisengussteils weiter optimieren.
Durch die sorgfältige Kontrolle und Optimierung aller Prozessschritte kann eine hohe Oberflächengüte bei Eisengussteilen erreicht werden, die den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Einsatzbereichs entspricht.
Sichtvergleich
Beim Sichtvergleich sollte das Licht schräg auf die Oberfläche des Werkstücks und des Vergleichsmusters fallen. Der Lichteinfallswinkel und der Betrachtungswinkel müssen variiert werden, um die Rauheit optimal erkennen zu können, besonders bei glatten Flächen.
Tastvergleich
Für den Tastvergleich werden die zuverlässigsten Ergebnisse erzielt, wenn man das Oberflächen-Vergleichsmuster verwendet, das der zulässigen Rauheit entspricht, sowie das nächst feinere und das nächst gröbere Muster.
DIN EN 1370
Diese Norm gilt für alle metallischen Gusswerkstoffe sowie alle Form- und Gießverfahren, mit Ausnahme des Druckgießens. Sie präsentiert zwei Reihen von Oberflächenvergleichsmustern:
- Oberflächen im Rohgusszustand
- Oberflächen im nachbehandelten Zustand
Diese Muster sind Positivabdrücke von realen Gussstücken.
Anwendung der Norm
Bei der Beurteilung der Gussrauheit werden die auf der Zeichnung angegebenen Bereiche ohne optische Hilfsmittel, aber mit den entsprechenden visuell-taktilen Vergleichsmustern der jeweiligen Kategorie und Stufe verglichen.
Dies ermöglicht eine standardisierte und reproduzierbare Bewertung der Oberflächengüte von Gussteilen.